MEDIALOG im DIALOG mit…

Mai 2023

Dr. Patricia Tschabitscher ist seit über 20 Jahren im Pharmabereich tätig. Über Stationen als Sales Manager, Medical Advisor und Marketing Manager bei Firmen wie Eli Lilly, AbbVie, Pfizer oder auch Bristol-Myers Squibb hat sie die Pharmabranche aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern kennengelernt. Im Dialog mit Medialog erläutert Dr. Tschabitscher, wie die vergangenen 20 Jahre sie auf die Rolle als Geschäftsführerin bei CSL Vifor vorbereitet haben, warum sie für mehr Innovation im Gesundheitssektor plädiert, wie künstliche Intelligenz Pharma beeinflussen könnte und wie sie den Wettbewerb um High Potentials in der veränderten Arbeitswelt gewinnen möchte.

In den vergangenen zwei Jahren haben Sie in Interviews mehr Wertschätzung für Innovationen eingefordert, da das österreichische Gesundheitssystem diese, Ihrer Meinung nach, benachteiligt. Hat sich seitdem etwas getan?

Ich weiß nicht, ob sich aufgrund meiner Forderungen etwas ändert. (lacht) Die Frage ist immer, ob etwas in die richtige Richtung geht. Was man für Österreich hochhalten muss: Patientinnen und Patienten haben mit EMA-Zulassung sehr schnellen Zugang zu innovativen Medikamenten. Das ist wirklich herausragend und das ist sicherlich ein Vorteil im Vergleich zu anderen Ländern. Wo es anders aussieht, ist die Preispolitik, da Österreich ein Niedrigpreisland ist, was Arzneimittel betrifft. Das zeigt bereits Folgen. Wenn man im niedergelassenen Bereich Medikamente auf den Markt bringen möchte, herrscht innovationsfeindliches Klima und die Spirale geht weiter bergab. Hier hat sich, meiner Meinung nach, nichts in die richtige Richtung entwickelt, eher im Gegenteil. Bei der Situation mit Medikamentenengpässen trägt die Preispolitik ihren Teil dazu bei. Arzneimittelforschung ist ein Hochrisikogeschäft. Von 10.000 Molekülen schaffen es ein bis zwei zur Marktreife. Bis dahin muss sehr viel investiert werden, nämlich 2,2 Milliarden Euro. Firmen können nur über den Patentschutz motiviert werden, hier zu investieren. Auf EU-Ebene schwebt ebenso ein innovationsfeindliches Damoklesschwert über uns. Was meine ich damit? Die geplante EU-Pharmalegislative, die den Patentschutz für Medikamente verkürzen möchte. Das wäre ein massiver Nachteil für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Europa im Vergleich zu anderen Märkten wie bspw. den USA. Das hätte in der Folge auch einen Nachteil für österreichische Patienten. Die Intention war, Arzneimittelengpässe in den Griff zu bekommen. Vergriffen sind nicht die innovativen Medikamente, für die der Patentschutz wichtig ist, sondern die Niedrigpreismedikamente, also Generika.

Wie könnte man das Problem lösen?

Medikamente sollten in Europa kostendeckend produziert werden können, damit die Versorgungsketten nicht von weit entfernten Ländern abhängig sind. Und dann geht es natürlich darum, faire Preise zu zahlen. Wir wissen, wie es aktuell um die Inflation steht. Stromkosten, Spritkosten und Ähnliches gehen in die Höhe. Somit sind auch die Produktionskosten von Medikamenten höher. Wir können diese Kosten niemandem weitergeben. Eine Kopplung an den Index wäre also auch für Medikamente sinnvoll.

Warum ist das aktuell nicht so?

In der Theorie gibt es die Möglichkeit, dass eine Pharmafirma eine Antrag auf Medikamentenpreiserhöhung stellt. Ich sage bewusst „in der Theorie“, weil es sich um Ausnahmefälle handelt. Eigentlich müssten sich die Firmen auf die Beine stellen, machen es allerdings nicht. Warum? Weil es dann manche Medikamente nicht mehr auf dem österreichischen Markt geben würde, was keiner will, weil es einen Versorgungsauftrag gibt und wir eine Verantwortung den Patienten gegenüber haben. Und dem wollen wir gerecht werden, auch wenn es schwieriger wird. Aber ja, die Vielfalt wird zukünftig weniger werden, weil sich manches nicht mehr auszahlen wird. Großkonzerne werden sich den europäischen Preis mit dem österreichischen kaputt machen. Die Folge wird sein, dass in interessantere Märkte, wie bspw. Deutschland, investiert wird. Wirtschaftlich und vom Einkommen her sind Deutschland und Österreich vergleichbar. Die Medikamentenpreise sind in Österreich allerdings um rund 11 Prozent tiefer.

 

„Wir produzieren keine Kaugummis“

Die Pharmabranche ist einerseits sehr innovativ, da jedes Jahr neue Produkte, Indikationen und Verabreichungsformen auf den Markt kommen. Andererseits ist die Pharmaranche sehr behäbig, da es im Schnitt 15 Jahre dauern kann bis es ein Medikament vom Beginn einer Studie bis zur Marktreife geschafft hat.

Es ist, glaube ich, sehr einfach damit erklärt, dass wir keine Kaugummis entwickeln. Die Pharmabranche beschäftigt sich mit Medikamenten und ist verantwortlich für das höchste Gut des Menschen – die Gesundheit! Es braucht dafür ganz strenge Regulative und Fehler darf man sich keine erlauben. Genauigkeit und strenge Entwicklungsschritte brauchen Zeit. Sowohl in der präklinischen als auch in der klinischen Forschung dürfen keine Abkürzungen gegangen werden. Interessanter Weise hat man in der Corona-Zeit gesehen, dass es schneller geht, wenn alle Akteure dahinterstehen, weil es eine rekordverdächtig verkürzte Entwicklungszeit benötigt. Die Folge war, dass es negativ ausgelegt wurde. Auf einmal hat es geheißen, dass nicht gründlich getestet wurde und den Menschen irgendetwas gegeben wird. Man hat gesehen, dass von der Gesellschaft zurecht verlangt wird, dass gründlich getestet wird. Bei den Impfstoffen wurden nicht mal Abkürzungen gegangen. Es wurde mit vereinten Kräften zwischen Politik und Pharma gearbeitet. Kein Impfstoff wurde so gut untersucht, wie die diversen Corona-Impfstoffe.

Das sagen Sie, obwohl sie keinen dieser Impfstoffe entwickelt oder angeboten haben.

Das stimmt, wir sind nicht in diesem Business tätig. Nichtsdestotrotz bin ich eine Naturwissenschafterin und glaube absolut an die gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Errungenschaften, die uns Impfungen per se gebracht haben. Ich bin sehr froh, dass wir diese Impfungen hatten und nach wie vor haben. Es ist natürlich klar, dass auch dort weitere Entwicklungsschritte gemacht werden. Daher arbeitet die Pharmabranche weiter daran.

Medialog beschäftigt sich stark mit Kommunikationskanälen im Pharmabereich. In den letzten Wochen hat sich eine neue Kommunikationsmöglichkeit aufgetan: Künstliche Intelligenz. Wie sehr wird KI die Pharmabranche beeinflussen, wie sehr kann KI der Pharmabranche nutzen? 

KI ist ein totaler Hype und in aller Munde. Aktuell skizzieren sich zwei Lager: Die einen loben sie ungefragt in den Himmel, die anderen verteufeln sie absolut. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. KI kann wahnsinnig viel, vor allem: Große Datenmengen verarbeiten, auswerten und Muster erkennen. Das ist in der Medizin ein wichtiger Bestandteil! Vor allem in der Bildgebung geht es darum, Muster zu erkennen. Mit KI können Krankheiten schneller und leichter detektiert und diagnostiziert werden. Auch im Bereich von Chatbots kann geholfen werden. Soll damit das Gespräch mit einer Ärztin ersetzt werden? Nein, auf gar keinen Fall! Aber es bietet die Möglichkeit, rund um die Uhr niederschweflig Informationen am Beginn einer medizinischen Reise zu erfragen. In der Medizinausgabe des „Trend“ habe ich gelesen, dass sowohl das AKH als auch die MedUni Graz massiv in dem Bereich investieren, um Hautkrebs schneller diagnostizieren zu können. Auch bei Herzinfarkten ist ganz viel Potential vorhanden bzgl. Diagnose und richtiger Behandlung. Wir in der Pharmabranche müssen lernen, richtig mit diesen Tools umzugehen, um uns gemeinsam und parallel mit der Ärzteschaft zu entwickeln. Das betrifft auch den Bereich der Kommunikation, wenn es darum geht, über Avatare zu kommunizieren. Es wird eine ganz neue Spielwiese entstehen für Produktmanager. Solche Tools bergen aber natürlich auch viele neue Gefahren. Wir arbeiten in einer sensiblen Branche, weswegen es genaue Ethikrichtlinien benötigen wird. Verantwortungsvoller Umgang mit solch einer Technologie muss sich etablieren und dann auch gelebt werden. Das müssen alle Akteure lernen: Ärzte, Patienten, Pharmamanager.

Vergangenes Jahr wurde Vifor Pharma von CSL gekauft und mündete in CSL Vifor. Können Sie all denjenigen, die bisher nur von Fusionen gelesen, aber diese selbst noch nicht erlebt haben, Einblicke geben? Was waren die Herausforderungen für Sie als Geschäftsführung, was die Herausforderungen für Ihre Kolleginnen und Kollegen? 

Es war eine spannende Zeit der Veränderung und der Begriff „Change Management“ bekam einen ganz speziellen Stellenwert. Menschen gehen unterschiedlich mit Veränderungen um. Ich persönlich mag Veränderungen gerne, weil ich immer Möglichkeiten sehe, wie sich etwas verbessern kann. Ich finde die Phase der Bekanntgebung total spannend, weil man alle Möglichkeiten hat und nichts zu hundert Prozent festgelegt ist. Mir gibt das total viel Energie. Viele Menschen sind wesentlich vorsichtiger und wesentlich skeptischer. Das ist auch zu akzeptieren. Meine Aufgabe als Geschäftsführerin ist es, die Leute dort abzuholen, wo sie gerade sind. Menschen gehen durch unterschiedliche Phasen: Schock, Ablehnung, rationale Akzeptanz, emotionale Akzeptanz und Offenheit für Neues. Menschen gehen in unterschiedlichem Tempo durch diese Phasen. Wir sind nun in die CSL-Gruppe eingebettet. Genauso fühlt es sich übrigens auch an. Wir wurden nicht aufgesaugt, sondern sind eine weitere Schwester in der Familie. Es ging nicht um Einsparungen und Synergien, sondern um eine Geschäftserweiterung. Genau das ist auch in der Kommunikation wichtig. Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit der Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Expertise wird auch in Zukunft gebraucht. Klassische Fragen bei einer Übernahme: Behalte ich meinen Job? Bleibt meine Vorgesetzte weiterhin meine Vorgesetzte? Wird der Standort der gleiche sein? In unserem Fall konnten alle diese Fragen mit „Ja“ beantwortet werden. Ehrlicherweise muss man sagen, dass mit Tag 1 eines solchen Prozesses nicht alle Fragen beantwortet werden können. Daher ist es wichtig, transparent zu kommunizieren, was man weiß und was man nicht weiß. Authentische Kommunikation bildet vertrauen. Und dieses Vertrauen muss man sich erarbeiten, um Veränderung gut gemeinsam umsetzen zu können.

Sie haben nun die interne Kommunikation beschrieben. Worauf muss man bei der externen Kommunikation achten bei solch einem Veränderungsprozess?

Die Prinzipien sollten die gleichen sein: Transparente und authentische Kommunikation entlang des Weges der Entwicklung! Wir sind gemeinsam auf unsere Stakeholder zugegangen, haben in einem gemeinsam unterschriebenen Brief mit einer gemeinsamen Sprache die Situation erläutert. Wir haben kommuniziert, dass die Ansprechpartner die gleichen bleiben und wir weiterhin wissenschaftlicher Partner bleiben werden. Die Stakeholder haben sich bedankt für die Information und keinerlei zweifelnde Rückfragen gestellt. Sie haben sich über die weitere Zusammenarbeit gefreut. Beide in Österreich vertretenen Firmen der weltweit vertretenen CSL-Familie – CSL Behring und CSL Vifor – haben ein gutes Standing in der österreichischen Gesundheitswelt und der österreichischen Ärzteschaft.

Kommen wir von einer gesamten Branche über zwei Unternehmen nun zu einer einzelnen Person, zu Ihnen. Sie haben von Sales über Marketing und Medical, und nun in der Rolle der Geschäftsführung, unterschiedliche Sichtweisen im Pharmabereich über die letzten zwei Jahrzehnte kennengelernt. Wie viel Sales, wie viel Marketing und wie viel Medical steckt in der Geschäftsführung von CSL Vifor? Anders gefragt: Wie sehr beeinflusst welcher Bereich Ihre Entscheidungen? 

Ich bin jeden Tag froh, dass ich alle diese Teilbereiche erleben, durchleben und erlernen durfte. Sie in mir auseinander zu dividieren ist sehr schwer. Von meiner Ausbildung her bin ich Veterinärmedizinerin und daher Naturwissenschafterin, weswegen die Medizin ein stark treibender Faktor in mir ist. Außerdem glaube ich, dass die Wissenschaft der treibende Faktor für unsere Entscheidungen innerhalb der pharmazeutischen Industrie sein muss! Die Antwort auf Ihre Frage lautet daher: der medizinische Bereich in mir entscheidet am stärksten. Gleichzeitig hat mir jeder andere Bereich auch viel Spaß gemacht und ich konnte viel dadurch lernen. Kommunikation als Sales Managerin und Kreativität als Marketing Managerin, weil man sich einfach ausleben kann. Es wäre übrigens gelogen, wenn ich sage, dass diese drei Bereiche immer reibungslos miteinander arbeiten. Es gibt einfach unterschiedliche Blickwinkel. Da ich jeden Hut schon mal aufhatte, kann ich oft gut vermitteln, um zu einem gemeinsamen Nenner zu kommen.

Welcher Bereich ist für den jeweils anderen Part schwieriger zu erlernen? Ist es schwieriger als Medical Manager in den Bereich Kommunikation und Werbung zu gehen? Kann man als Marketing Manager leicht in den Sales-Bereich wechseln? Wie ist es für einen kommunikativen Sales Manager, wenn in den analytischen Medical-Bereich gewechselt wird?

Sich hinsetzen und die wissenschaftlichen Aspekte lernen kann man. Ob man Kreativität lernen kann, weiß ich nicht. Kreativ ist man oder nicht. Sich weiterentwickeln und sich neue Blickwinkel anzueignen kann man natürlich schon. Der Sales-Bereich ist aus meiner Sicht ganz spannend, weil dort der Aspekt der persönlichen Kommunikation dazukommt. Kommunikation sollte auch in der Medizin und natürlich auch im Marketing ganz wichtig sein. Als Außendienstmitarbeiterin bin ich allerdings im direkten Austausch mit der Ärztin. Hier muss das Wissenschaftliche und der Marktingkanal passen, aber zusätzlich eben auch das Persönliche, um im Gespräch zu verstehen, was mein Gegenüber braucht. Es geht schließlich darum, dass wir Lösungen anbieten. Wenn man will, kann Sales die Königsdisziplin sein. Ich weiß allerdings nicht, ob das oft so wahrgenommen wird. Als Sales Manager kommt hinzu, dass ich ein Bindeglied zwischen meinem Außendienstteam – mit teilweise sehr starken Persönlichkeiten – und den Bedürfnissen des Unternehmens sein sollte. Manchmal haben Sales Manager leider die Angewohnheit Gräben zu ziehen à la „Wir im Außendienst“ vs. „Ihr im Innendienst“. Da ich aus dem Innendienst in den Außendienst gekommen bin, konnte ich diese Rolle des Bindeglieds erfüllen und versuche das nun auch in meiner Rolle als Geschäftsführerin. 

 

„Ich brauche keine Ja-Sager!“

Über die vergangenen zwei Jahrzehnte hat sich am Arbeitsmarkt viel getan. Die letzten drei Jahre haben nochmals mehr auf den Kopf gestellt – Homeoffice, Teilzeit etc. sind auf dem Vormarsch. Wie sieht die perfekte Arbeitswelt für Sie ganz persönlich aus und was bieten Sie aufstrebenden Persönlichkeiten an? 

Das Zauberwort ist Flexibilität. Das erwarten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch ich habe das gerne, da ich selbst ja auch Mitarbeiterin in diesem großen Unternehmen bin. Wo man aufpassen muss: Flexibilität ist aber keine Einbahnstraße. Dieses Füttern des Begriffs über die aktuelle mediale Darstellung ist kritisch, da man aufpassen sollte, wie man die Debatte führt. Was ich damit meine: Flexibilität muss auf beiden Seiten gegeben sein. Bei uns ist es selbstverständlich, dass es die Möglichkeit zum Homeoffice gibt. Konkret gibt es zwei Tage Anwesenheit im Büro und die Möglichkeit drei Tage von zu Hause zu arbeiten. Flexibel bedeutet, dass auch die Bedürfnisse des Unternehmens berücksichtigt und erfüllt werden müssen. In unserer Branche können wir nicht als digitale Nomaden auf irgendeiner Insel arbeiten. Wir arbeiten crossfunktional im Team. Dazu braucht es persönlichen Austausch. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Output im persönlichen Austausch wesentlich kreativer und stärker ist. Damit meine ich, dass ein besserer Mehrwert geschaffen wird als wenn jeder nur in seinem Kammerl sitzt und über digitale Kanäle Input liefert. Außerdem dürfen wir den informellen Austausch bei der Kaffeemaschine oder im Gang nicht unterschätzen. Wir sind Menschen und Menschen arbeiten miteinander zusammen und nicht nur der Arbeit wegen. Es muss Spaß und Freude machen. Dazu gehört das Zwischenmenschliche. Das zählt auch für mich. Ich freue mich, Außendienstkollegen im Büro zu treffen oder auf Doppelbesuch zu gehen. Es geht darum, zu wissen, womit andere Kolleginnen und Kollegen konfrontiert sind. Ansonsten wird man immer schrulliger in seiner eigenen Blase.

Zum „War of Talentes“: Der viel zitierte Obstkorb wird es nicht richten. Man kann ein Umfeld schaffen, in dem man gemeinsam ein Ziel erreichen kann. Es geht um einen Austausch auf Augenhöhe und um ein gegenseitiges Fordern. Ich brauche keine Ja-Sager um mich herum, sondern Experten, die ihre Sichtweisen und ihr Können einbringen. Dieser offene und authentische Austausch zeichnet uns als Firma sicherlich aus. In einem kompakten Markt wie Österreich hat man die Möglichkeit Fähigkeiten zu erlernen, die man in einem großen Markt wie bspw. Deutschland vielleicht nicht erlernt, weil sie dort nicht gebraucht werden. In einem kleinen Markt muss man viele Hüte tragen, weil es nicht für jede Position eine Person gibt. Als Allrounder ist man gut ausgestattet, um sich später in unterschiedliche Richtungen entwickeln zu können. Ich selbst bin ein Beispiel dafür.


Shortcut … kurze Begriffe, rasche Antworten:

Innovation … braucht Investition. Im Gesundheitsbereich bedeutet Fortschritt ein gesünderes und längeres Leben. Der konkrete Einfluss spiegelt sich in folgenden Zahlen wider: 15,4 % ihres Umsatzes investiert die Pharmaindustrie in die Forschung, womit die Lebenserwartung seit den 1950ern um 22 % gestiegen ist, die Rate der Krebstodesfälle seit 1990 um 22 % gesunken ist, die Rate der HIV-Todesfälle hat sich innerhalb von zehn Jahren halbiert und komplexe Erkrankungen wie bspw. Hepatitis C konnten geheilt werden.

Künstliche Intelligenz … verarbeitet nur das, was natürliche Intelligenz schon einmal geschaffen hat.

Talente … hat jeder und jede von uns in sich. Sie zu entdecken und richtig einzusetzen ist die Kunst – sowohl in uns selbst als auch in anderen. Ausschlaggebend ist, dass Menschen mit unterschiedlichen Talenten zusammenkommen, um ein möglichst breites Feld an Themen und Herausforderungen abdecken zu können.

Fusion … enthält ein unglaubliches Potential und enorme Kräfte werden frei.

Sales, Marketing, Medical … sind im besten Fall gut geölte Zahnräder, die ineinander greifen. Jedes Präzisionsrädchen hat spezifische Aufgaben. Gemeinsam treiben sie das große Werk an. Das funktioniert nur, wenn sich alle darüber einig sind, was der Status Quo, das gemeinsame Ziel sowie gemeinsame Hürden sind – wer macht was, um diese Hürden zu überwinden, um zum Ziel zu kommen.

Geschäftsführung … ist eine großartige, abwechslungsreiche und sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Es geht darum, die optimalen Rahmenbedingungen für alle Mitarbeitenden zu schaffen, damit Freude und Energie vorhanden ist, um das jeweils Beste zu geben, damit das gemeinsame Ziel erreicht werden kann.

 

Das Interview führte Philipp Schützl.

Kommentar

Teilen